Unsere Leiterin Hildegard Diesen verlässt die Ü-Dötzchen und startet in den wohlverdienten Ruhestand. Hier dein Abschiedsbrief:
Liebe Hildegard,
ich hab mir immer vorgestellt wie es wohl ist, wenn man selber Kind in diesem tollen Kindergarten gewesen wäre.
Wenn ich morgens, noch leicht verschlafen, im Winter in der Dunkelheit, durch die Türe der Ü-Dötzchen gekommen wäre und dich da hätte sitzen sehen, um mich zu begrüßen und in Empfang zu nehmen. Immer fröhlich, immer gut gelaunt, immer wohl gesonnen und immer mit einem netten Wort an Kind und Eltern, hätte ich mich jeden Tag direkt willkommen gefühlt.
Ich hätte staunend ins Büro geschaut, wo du dich immer um alles gekümmert hast, was den Kindergarten betrifft. Ich hätte wohl auch schon als kleines Mädchen gemerkt, dass du das mit mehr Engagement und Herzblut machst, als es viele andere getan hätten. Ich hätte versucht, Dinge aufzuschnappen, die du mit dem Erzieherteam besprichst und was in der Corona-Zeit mit all seinen Bestimmungen so viel Raum eingenommen hat.
Dabei wärest du mir im Kindergartenalltag dennoch sehr präsent vorgekommen. Ich hätte mich in deinen Arm geworfen, wenn ich mir weh getan hätte. Ich wäre mir sicher gewesen, dass du nicht nur eine Lösung findest und mir ein Pflaster auf die Wunde klebst, sondern du auch ganz viele liebevolle, tröstende Worte für mich hast. Durch deine Ruhe, hätte auch ich mich schnell beruhigt und wäre dann zu den anderen Kindern zurück geflitzt.
Bei Festen hätte ich mitbekommen, wie toll du alles organisierst, wie beliebt du bei Kindern und Eltern bist, wie du alles im Griff hast und dennoch überall ein nettes Schwätzchen hälst. Ich wäre stolz gewesen, im Theaterstück mitzuspielen. Ich hätte es im Vorfeld ganz eifrig mit dir geprobt und hätte mich darüber gefreut, meine Eltern am Tag der Aufführung so stolz und gerührt zu sehen.
Ich hätte wahrgenommen wie du für die vielen tollen Themen im Kindergarten brennst. Wie du mich im Vorschuljahr durch das Programm „Mut tut gut“ begleitest, wie du mich auf die Schule vorbereitest und mir dabei immer das Gefühl gegeben hättest, dass ich das alles schaffen kann und auch noch Spaß dabei haben werde.
Ich hätte nach deiner Hand gegriffen auf all den tollen Ausflügen in den Wald, zum Theater oder auf den Apfelhof. In der Weihnachtszeit hätte ich es genossen, es mir mit den anderen Kindern auf dicken Kissen im Turnraum gemütlich zu machen und dir beim Singen zuzuhören oder deinen Geschichten zu lauschen. Diese Vorweihnachtszeit wäre so besonders für mich gewesen und ich hätte den Zauber aufgesaugt.
Ich hätte diese Kindergartenzeit geliebt. Ich hätte die Ü-Dötzchen als einen Ort voller Wärme, Respekt und Freude wahrgenommen.
Die Kinder und auch Eltern empfinden das heute so. Neben der tollen Arbeit des Erzieherteams, ist das vor allem dein Verdienst. Genau das alles hast du immer vermittelt. Du hast die Ü-Dötzchen geprägt und gemeinsam mit dem Erzieherteam eine Einrichtung geschaffen, in der Kinder strahlend durch die Türe laufen und Eltern das Wertvollste in ihrem Leben mit einem guten Gefühl in den Tag verabschieden.
Schade, dass ich das als Kind alles so nicht erlebt habe. Aber umso dankbarer bin ich, dass meine Kinder zum Start ihres Lebens durch eine Person wie dich begleitet wurden. Du hast nicht einfach „nur“ Kinder betreut, sondern das Wichtigste vermittelt, was es in der heutigen Zeit gibt – Liebe und Werte.
Ich und alle Eltern können deine Arbeit und dein Engagement gar nicht genug wertschätzen. Wir werden dich vermissen. Und wir hoffen, dass du uns noch ganz oft besuchen kommst.
Danke für Alles! Und um es mit Trude Heer zu halten: „Niemals geht man so ganz“